Intern
Institut für Musikforschung

Teilsammlung Fritz Degel: Vorwort

 

Herzlich willkommen auf meiner Webseite, die die Vielfalt der Saiteninstrumente zeigen soll, die auf der Welt gespielt wurden und werden. Die hier gezeigten Musikinstrumente stammen aus meiner Sammlung von annähernd 600 Instrumenten, die ich im Verlaufe der letzten fast 45 Jahre nach und nach zusammengetragen habe.
Natürlich kann es sich nicht um eine vollständige Zusammenstellung handeln, dafür ist die weltweite Anzahl an Instrumenten viel zu groß und die regionalen Varianten zu vielfältig. Die hier gezeigten Beispiele geben aber doch eine gewisse Übersicht und einen Eindruck von den verschiedenen Saiteninstrumenten, die auf den vier Kontinenten Europa, Amerika, Asien und Afrika in über 70 Ländern gespielt werden.

 

 

Wie kommt man dazu, eine solche Sammlung zusammenzutragen?

Meine Beziehung zur Musik hat ihren Ursprung in meinem Elternhaus. Mein Vater  hatte sich Mitte der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts der Wandervogelbewegung verschrieben. Die jungen Leute zogen damals mit Mandoline und Gitarre hinaus, um wandernd und musizierend die Natur zu erleben. In vielen Orten entstanden daraus Zupforchester in der klassischen Besetzung Mandoline 1, Mandoline 2, Mandola, Gitarre und Bass nach dem Vorbild von Streichquartetten. Mein Vater wirkte als Mandolinist im örtlichen Orchester mit und lehrte auch meinen älteren Bruder und mich das Mandolinenspiel. Nach Weiterbildungsmaßnahmen, z.B. an der "Bundesakademie für musikalische Jugendbildung" in Trossingen, übernahm ich von meinem Bruder für fast 30 Jahre die Leitung des Orchesters.

Musikinstrumente und die Art mit ihnen Musik zu machen waren und sind  für mich von jeher von großem Interesse gewesen. Anlässlich einer Urlaubsreise nach Russland erwarb ich 1976 als erstes Instrument neben meinen Hausinstrumenten eine einfache Balalaika in St. Petersburg. Auf Flohmärkten, weiteren Urlaubsreisen, von Freunden und bekannten Musikern, aus dem Musikhandel und schließlich aus dem Internet erweiterte sich der Bestand an Zupfinstrumenten. Weil viele dieser Instrumente auch gestrichen werden können, dehnte ich meine Sammlertätigkeit nachträglich auch auf Streichinstrumente aus. Daneben nahm ich auch Membranophone, Aerophone und Lamellophone auf, die in bestimmten Kulturkreisen eine  bedeutende Rolle spielen. Außerdem legte ich ein Archiv mit mehreren hundert Tonbeispielen auf Platte, CD und DVD zur klanglichen Dokumentation der Sammelobjekte an. Irgendwann fasste ich dann den Entschluss, gezielt auf ein Museum für Saiteninstrumente hin zu sammeln.

Nachdem der Bestand entsprechend gewachsen war, versuchte ich, verschiedene Organisationen für meine Idee zu gewinnen: ein lebendiges interaktives Museum  mit Hörbeispielen und Mitmachaktionen, um die Instrumente und die mit ihnen erzeugte Musik in ihrer Vielfalt anschaulich und begreifbar zu machen als einen Beitrag zum Verstehen anderer Kulturen.

Leider hat keine der angesprochenen Verwaltungen (Stadtverwaltungen  Blieskastel und St. Ingbert, Landrat  des Saarpfalzkreis) und Organisationen (BZVS (Bund für Zupf-und Volksmusik Saar), BDZ (Bund Deutscher Zupfmusik) sowie die HfM (Hochschule für Musik Saar) trotz bekundetem Interesse bisher eine Perspektive eröffnet. In neuerer Zeit stehe ich in gutem Kontakt mit Herrn Dr. Wiener, dem Kurator der Musikinstrumentensammlung der Universität Würzburg, wo sich die Möglichkeit einer nachhaltigen Präsentation anbieten könnte.

Eine Webseite kann nur bedingt einen Ersatz für das "Begreifen" von Musikinstrumenten in einer interaktiven Ausstellung bieten.Trotzdem hoffe ich, dass die vorliegende Dokumentation einen kleinen Beitrag zum besseren Verstehen vor allem der Volksmusik Europas und der außereuropäischen Kunst- und Volksmusik bietet.

Auf Grund der Vielzahl der Instrumente bin ich mir sicher, nicht alle Sachverhalte korrekt  wiedergegeben zu haben. Konstruktive Kritik, Anregungen und  Richtigstellungen sind daher ausdrücklich erwünscht. In diesem Fall bitte ich per Email um Nachricht.