Intern
Institut für Musikforschung

Richard Wagner Schriften

Projektleitung

Prof. Dr. Ulrich Konrad

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen

cand. phil. Sarah Finke, M.A.
Dr. Debora Helmer
cand. phil. Georg Högl, M.A.
Martin Jedamzik, M.A.
Dr. Brigit Schmidt
Dr. Bettina Schwemer

Studentische Mitarbeiter

Adrian Nachwey, B.A.
Dominic Neusch, Dipl.Inf. (FH)
Christoph Schuller, B.A.

Kontakt
Universität Würzburg

Institut für Musikforschung

Domerschulstraße 13

D–97070 Würzburg
rws@uni-wuerzburg.de

Träger: Das Forschungsvorhaben ist Teil des Akademienprogramms der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften, angesiedelt an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz.

Gegenstand des Projekts

Richard Wagner (1813–1883) hat neben seinen Kompositionen ein umfangreiches schriftstellerisches Werk hinterlassen: Er verfasste nicht nur die Dramentexte für seine eigenen Opern, sondern darüber hinaus auch zahlreiche Schriften, in denen er sich mit Themen aus Kunst, Geschichte, Philosophie und Religion sowie Politik und Gesellschaft beschäftigte. Die Spannbreite reicht von kurzen, kaum eine Seite umfassenden Glossen bis hin zu weit ausgreifenden Abhandlungen.

Das innerhalb eines halben Jahrhunderts entstandene Œuvre an – in Wagners Terminologie – „Dichtungen“ und „Schriften“ gehört als integraler Bestandteil zum Gesamtwerk des Künstlers. Unter diesem Gesichtspunkt brachte Wagner in seinem letzten Lebensjahrzehnt denn auch selbst neun Bände Gesammelte Schriften und Dichtungen (1871–1873) heraus: eine Bündelung von zuvor verstreut publizierten, in Funktion, Inhalt und Anspruch sehr verschiedenartigen Texten, die er für die Sammelausgabe redigierte oder überarbeitete. Diese von Wagner veranstaltete Ausgabe bildete den Ausgangspunkt der Rezeption seines schriftstellerischen Denkens und lag zahlreichen nach Wagners Tod herausgegebenen Veröffentlichungen zugrunde.

Während die „Dichtungen“ im Rahmen der Richard-Wagner-Gesamtausgabe (Richard Wagner. Sämtliche Werke) nach wissenschaftlichen Standards aufgearbeitet wurden und dort in den Bänden der Reihe B (Dokumente und Texte) zugänglich sind, bildet eine solchen Ansprüchen genügende Ausgabe von Wagners „Schriften“ bis heute – 130 Jahre nach dem Tod des Komponisten – ein drängendes Desiderat der Forschung.

In dem auf 16 Jahre konzipierten, interdisziplinär ausgerichteten Forschungsvorhaben wird ab 2013 nun erstmals die gesamte Hinterlassenschaft der rund 230 Texte Richard Wagners mit gut 5000 Seiten Umfang auf Basis aller überlieferter historischer Textzeugen philologisch erschlossen.

Ziel ist die vollständige, historisch-kritische Edition der Schriften mit umfassendem Kommentar als sogenannte Hybrid-Ausgabe. Diese nutzt neben dem herkömmlichen Druckmedium alle sinnvollen Möglichkeiten der digitalen Texterfassung, -verarbeitung und -darbietung entsprechend den aktuellen wissenschaftlichen Standards. Vorgesehen ist einerseits die Publikation von voraussichtlich acht „Lesebänden“, andererseits ein digitaler Anteil mit textkritischem Apparat, Kommentar sowie ergänzenden Text- und Bildmaterialien.