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Institut für Musikforschung

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Die deutsche Konzertina ist ein Harmonika-Instrument mit Balg und wurde 1834 von dem Chemnitzer Klarinettisten Carl Friedrich Uhlig (1789-1872) erfunden. Es ist ein wechseltöniges (diatonisches) Instrument und ist charakterisiert durch ein linkes und rechtes Einzeltonmanual, welche je auf Zug und Druck des Balges unterschiedliche Töne hervorbringen und mit dem Niederdrücken von Knöpfen bedient werden. Das Schwesterinstrument, die englische Concertina, ist im Unterschied zur deutschen gleichtönig-chromatisch konstruiert.

Das deutsche Konzertina-Instrument weist entweder einen vier- oder sechseckigen Querschnitt auf (Das Bandonion dagegen ist fast nur quadratisch gebaut). Die erste Konzertina besaß auf jeder Seite 10 Töne (d. h. je fünf Knöpfe). Der Tonumfang wurde sukzessive erweitert, und die Vielfalt der Typen nahm dementsprechend zu. Aus dem späten 19. Jahrhundert sind wechseltönige Instrumente mit 40 Tönen, um 1900 solche mit 76 Tönen bekannt. Andreas Hader baute in seiner Werkstatt Konzertinas in Oberfranken mit 86 Tönen für Kinder, andere für Erwachsene mit 96 und 120 bis zu 148 Tönen. 1924 einigte man sich jedoch auf eine einheitliche deutsche Konzertina mit 128 Tönen auf vier Knopftastenreihen.

Zu Beginn wurde die Konzertina nur nach Ziffern in Kombination zum Teil mit Notenwerten gespielt. Später notierte man die Melodie mit normalen Noten und darunter gesetzten Ziffern. Das Repertoire der Konzertina erstreckt sich von Volksmusik über Schlager bis zur weit gefassten Unterhaltungsmusik.

Deutsche Konzertina in sechseckiger Form:
wechseltönig, 41-tönig (je 11 bzw. 10  Knöpfe.

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Deutsche Konzertina in rechteckiger Form:
wechseltönig, 120-tönig.

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Foto und Text: Max Peter Baumann

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