Intern
Institut für Musikforschung

Çiftelia (Qifteli), Albanien – De 384

Langhalslaute, Albanien, 20. Jh.

Der Name leitet sich vom türkischen çifte tel („doppelte Saite“) ab. Die Quifteli wird bei Hochzeiten und in Konzerten in der Volksmusik Nordalbaniens, im Nordwesten Nordmazedoniens und des Kosovo gespielt, sowohl solistisch, zu zweit oder als Gesangsbegleitung. Die Form der Çifteli wie auch der dreisaitigen Sharki – vergleichbar der türkischen Bağlama und ähnlichen Langhalslauten – ist ein Beleg für eine Kontinuität nahöstlicher Musikkultur auf dem Balkan.

Signatur auf der Front des Wirbelstücks am Hals: "F Sh. VIJCË | [Symbol] TE"

LBT 95,5 x 18,5 x 14 cm

2 Stahlsaiten (meist gestimmt auf h–e1)
Mensur 74 cm
Wirbel der h-Saite lateral rechts; e-Saite hinterständig

13 heptatonisch gesetzte Messing-Bundstäbe
Schallloch in der Decke, zweites Schalloch an der rechten Seite

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (2021)

Literatur: Ardian Ahmedaja, Art. Çifteli, in: Enzyklopädie des Europäischen Ostens, Link. – Ders., Art. Çifteli, in: L. Libin (Hg.), Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., New York: OUP 2014, Bd. 1, 535.

{ow; 2023-04-17}