Intern
Institut für Musikforschung

Pipa, Peacock, China – De 204

Schalenhalslaute

China, um 2000, Marke "Peacock".

Der Name ist möglicherweise etymologisch mit persisch "barbat" verwandt. In der Tang-Dynastie etablierte sich ab dem 4. Jahrhundert unter dem Einfluss persischer barbat-Spieler die für die pipa typische Birnenform des Korpus. Die Lautentypen der vorangegangenen Han-Dynastie hatten einen kreisförmigen Korpus. Das Instrument ist so ein Beleg für Kulturimmigration entlang der Seidenstraße. Die Kombination der Zeichen pi und pa wurde sinisiert und u. a. bei Liu Xi (ca. 200 n. Chr.) volksetymologisch als Bezeichnungen für zwei grundlegende Anschlagsarten des Lautenspiels erklärt: Bei "pí" (琵) wird der Zeigefinger der rechten Hand von rechts nach links über die Saiten geschoben, bei „pá“ (琶) der Daumen in umgekehrter Richtung. Gespielt wird in der Regel mit eigenen oder künstlichen Fingernägeln.

LBT 100 x 32 x 6 cm
Korpus aus einem Stück
Decke: Fichte

4 Saiten
4 versetzte Flankenwirbel
Steg: Querriegel auf der Decke

6 dachförmige Bünde auf dem Hals, 26 Deckenbünde

Zubehör: Case, Ersatzsaiten

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel) 2022

Literatur: Tsun-Yuen Lui, Wu Ben, François Picard, Pipa, in: Laurence Libin (Hg.), The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., Oxford und New York: OUP 2014, Bd. 4, 113–115. – Martin Gimm, Pipa, in: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken, New York, Kassel, Stuttgart 2016 ff., zuerst veröffentlicht 1997, online veröffentlicht 2016, https://www.mgg-online.com/mgg/stable/19528.

{ow; 2024-03-31}