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Institut für Musikforschung

Kabak Kemençe – De 133, StW 10

Kabak kemâne, auch kabak kemençe oder kurz kabak, ist eine Stachelfiedel mit einem fellbespannten Kalebassen-Resonanzkörper. Das Instrument wird in der Volksmusik im Südwesten und Süden der Türkei verwendet. Es hat alttürkische Vorläufer unter dem Namen ıklığ, abgeleitet von ok (Jagdbogen, auch ak, ık, yık). Aus oklu (mit einem Bogen) gingen die Schreibungen ıklığ und yıklığ mit der Bedeutung Streichinstrument hervor. In abgelegenen Provinzen hielt sich der Name ıklığ bis ins 20. Jahrhundert. Kabak heißt „Kürbis“. Kemâne stammt aus dem Wortumfeld von keman, einem alten Wort für „Bogen“. (Keman heißt heute in der Türkei die europäische Violine.) – Die früher dreisaitige Fiedel wird seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert mit vier Saiten gebaut.

De 133: Türkei, 1990er Jahre.
Kürbiskalebasse. Fellbespannung.
Maße: H 67 cm, B 17 cm, T 12 cm.
Vier Saiten, Mensur: 33 cm.
De 133b: Bogen, Rundholz mit Nylonbespannung (spieltechnisch unbrauchbar, Schaustück).

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (2021).

StW 10: Türkei, 1980er Jahre.
Resonator aus Holz. Fischhautbespannung.
Maße: H 52 cm, B 13,3 cm. T 11 cm
Vier Seiten, Mensur: 25 cm.
Saitenhalter mit Feinstimmern.
Bogen nicht vorhanden.

Herkunft: Stiftung von Rashan Dündar (2014).

{ow; 2021-10-24}