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Institut für Musikforschung

Sapeh/Sambe, Borneo – De 110, Fos 1, Fos 2

auch Sampeh, Sampet oder Sambeq. Der Name scheint verwandt zu sein mit dem indischen Wort kacapi für eine javanische Zither oder hasapi für eine Laute der Batak (vgl. De 112 u.a.). Das Instrument wird auf der Insel Borneo gebaut, v.a. von den an den Flussläufen im malaysischen Bundesstaat Sarawak und der indonesischen Provinz Kalimantan Timur lebenden Volksgruppen (die mit dem Begriff orang ulu zusammengefasst werden). Sie gehören unter anderem zu den Dayak, Kayan und Kenyah.

Bootsförmige Laute, aus einem Stück Holz, Korpusrückseite offen oder halb abgedeckt. Traditionell wird das Instrument zur Begleitung von Tanz gespielt; meist solo, manchmal in Ensembles. Es gibt auch elektrisch verstärkte Instrumente. Bei den Kayan in der oberen Region des Flusses Rejang werden zwei sapehs zusammen mit dem Xylophon jatung utang zur Tanzbegleitung verwendet.

Fos 1

Borneo, 1. Hälfte 20. Jh. (?)

LBT 157,7 x 22,1 x 13,5 cm

Schnitzornamentik auf der Decke und dem Wirbelabschnitt des Halses.
Floral gestalteter Abschluss des Halses.
3 in den Hals eingearbeitete bundartige Erhöhungen

3 Saiten. 

Halbe Abdeckung der Rückseite fehlt. 

Leihgabe von Bengt Fosshag (Rüsselsheim), 26. Juli 2025

Fos 2

Borneo, 1. Hälfte 20. Jh. (?)

LBT 121,1 x24,2 x 9,3 cm

Decke schwarz bemalt, florale Ornamentik (Baum des Lebens).

4 Saiten.

Leihgabe von Bengt Fosshag (Rüsselsheim), 26. Juli 2025

De 110

Borneo, 20. Jh.
Der Verzierung nach wohl vom indonesischen Teil der Insel
Möglicherweise touristischer Kontext

LBT 130 x 18 x 6 cm
Angesetztes florales Schnitzornament über den Wirbeln

3 Saiten (1 Melodie, 2 Bordun)
Mensur 76 cm

Unter der Melodiesaite 10 kleine Bundstege (kiep).

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel), Juli 2021

Literatur: Patricia Matusky, Sape, in: L. Libin (Hg.), The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd edition, Oxford und New York: OUP 2014, vol. 4, 382.

{ow; 2023-01-27/2025-07-29}