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Institut für Musikforschung

Banjo, Hondo II, Korea/U.S.A. – De 24

Aufdruck (silber) auf dem Kopf: "Hondo II"

Hondo Guitar Company, um 1990 (?)

LBT 89 x 32 x 11 cm

5 Saiten (4 über dem Griffbrett, 1 Drone)
Mensur 57 cm
22 Bundstäbchen aus Neusilber

Fell: "REMO WEATHER KING | BANJO HEAD ONLY | MADE IN U.S.A."

Herkunft: Dr. Marion Franz und Fritz Degel (Blieskastel), Juli 2021

Die Gitarrenfirma Hondo wurde 1969 gegründet, als Jerry Freed und Tommy Moore von der International Music Corporation (IMC) in Fort Worth, Texas, ein Joint Venture mit dem koreanischen Hersteller Samick Company eingingen. Neben Banjos wurden auch elektrische und akustische Gitarren hergestellt. Im Laufe der 1970er Jahre verkaufte Hondo über 20.000 Banjos.1995 wurde die Hondo Guitar Company von MBT International (jetzt Musicorp) aufgekauft. Die Hondo-Produktlinie wurde überarbeitet, um die Qualität zu verbessern und gleichzeitig studentenfreundliche Preise beizubehalten. Musicorp besitzt und vertreibt auch "J.B. Player"-Instrumente, die Hondo im Jahr 2005 ablösten.

Die Saitenzahl von Banjos ist je nach Typ variabel (4–8). Das fünfsaitige Banjo mit Drone-Saite wird seit dem 19. Jahrhundert gespielt, wobei die exakte Datierung seines Ursprungs unklar ist. Zunächst war dieser Typus ohne Bünde üblich, wie man in einer wichtigen historischen Quelle, der Spielanleitung von Thomas F. Briggs (Briggs Banjo Instructor, Boston 1855) sehen kann. Briggs’ Banjo ist auf G-d-fis-a-d1 gestimmt. Die Art der Stimmung variiert heute je nach praktizierter Musikrichtung. Gängige Varianten sind G-c-g-g-d1 ("klassische" Stimmung) oder G-d-g-h-d1 (offene Bluegrass-Stimmung).

Generell zeichnet sich das Banjo durch einen perkussiven und durchdringenden Klang aus, weshalb es sich in verschiedenen Ensemblebesetzungen gut hörbar einsetzen lässt. Neben dem fünfsaitigen Banjo gibt es viele weitere bekannte Typen, wobei ein paar wenige hier zumindest kurz erwähnt werden sollten. Bei den sogenannten Plektrum-Banjos handelt es sich um viersaitige Instrumente, die, wie fünfsaitige Ausführungen auch, 22 Bünde besitzen. Diese Banjoart wurde überwiegend im Jazz des frühen 20. Jahrhunderts eingesetzt. Das  Spiel mit dem Plektrum  war notwendig, um gegen den Klang der Blasinstrumente anzukommen. Das Tenorbanjo ähnelt dem Plektrum-Banjo darin, dass es ebenfalls viersaitig ist und mit einem Plektrum gespielt wird. Während jedoch das Plektrum-Banjo klassisch wie das fünfsaitige Banjo gestimmt wird (C-G-H-D), hat das Tenorbanjo eine Stimmung in Quinten (C-G-D-A). Diese Variante findet  unter anderem sowohl im Jazz, als auch in der irischen Musik Verwendung. In den 1970er Jahren wurde das 5-string Banjo zu einem Long-Neck 5-string Banjo mit 25 statt 22 Bünden erweitert, wodurch die Stimmung um eine kleine Terz erniedrigt wurde. Dieser Typus ist vor allem im Folk-Genre verortet.
Eine weitere Art ist das sog. Gitarrenbanjo, was sich durch eine sechssaitige Bespannung und die klassische Gitarrenstimmung (e-A-D-G-H-E) auszeichnet. Diese Ausprägung ist überwiegend bei Gitarrenspielern beliebt, die einen Banjoklang erzeugen wollen. Aufgrund der ähnlichen Spieltechnik und Haltung zur Gitarre kann ein Wechsel ohne wesentlichen zeitlichen Mehraufwand erfolgen.

Literatur: Bailey, J. (1972) Historical Origin and Stylistic Developments of the Five-String Banjo, in: The Journal of American Folklore, Bd. 85, Nr. 335, pp. 58-65. – Dena, E. J. (1975) The Folk Banjo: A Documentary History, in: Ethnomusicology, Bd. 19, Nr. 3, pp. 347-371.
Internetquellen: banjoist.de

{Jason Ackermann; ow; 2023-03-05/2025-11-21}