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Institut für Musikforschung

Mantoura - Lo 124


Die Mantoura, griech. μαντούρα, auch Bandoura oder Thiamboli (θιαμπόλι), ist ein Volksinstrument aus Kreta. Auf anderen Inseln der Ägäis heißt sie monotsambouna (μονοτσαμπούνα), nach der Sackpfeife Tsambouna, die ein Doppelspielrohr hat. Bis in die 1940er Jahre wurde in Rethymnon (Kreta) eine doppelte Mantoura verwendet, die zwei gleiche Instrumente verband.

Es handelt sich bei der Mantoura um eine aus Pfahlrohr hergestellte Einfachrohrblatt-Schalmei. Am oberen Ende wird durch einen Schnitt von unten nach oben eine (idioglotte) Zunge eingeschnitten. Das obere Ende, das mit einem Fruchtknoten abschließt, wird beim Blasen mitsamt dem Rohrblatt von der Mundhöhle umschlossen. Auf der Vorderseite sind vier oder fünf Grifflöcher gebohrt oder eingebrannt.

Gesamtlänge 18,6 cm; Töne (ca.): gis1, h1, cis2, dis2, fis2, gis2.

Provenienz: Sammlung Thomas Loelgen.

Zur Herstellung vgl. das Video von Lutherie Athanasios Loukopoulos.

Literatur:

 –Curt Sachs, Real-Lexikon der Musikinstrumente, Berlin 1913, S. 253.

– R. Conway Morris: Mandoura, in: Laurence Libin (Hg.): The Grove Dictionary of Musical Instruments. Band 3, Oxford u. New York 2014, S. 389.

{ow; 2020-03-14}