Intern
Institut für Musikforschung

Piccoloflöte (Jehring, Mitte 19. Jh.)

Kleine Querflöte (d) – R 34

Julius Jehring (lehring), Adorf, um 1865. Brandmarke am Kopfende vor dem Wulst: "[Krone] | lEHRING | ADORF". Zusätzlich darunter eingeritzt: "SIDIS" (vielleicht Besitzervermerk und Stimmungsangabe).

Rohr aus Buchsbaum, 4-teilig. Bohrungsverlauf zum Fuß hin konisch abnehmend; Fuß selbst sich
wieder etwas erweiternd.
Gesamte Rohrlänge: 28,69 cm
Abstand Mundlochmittelpunkt bis Ende des Fußes: 25,39 cm
Abstand Korken bis zum Ende des Kopfes jetzt: 8,61 cm
Tiefster spielbarer Ton: es2 (wohl als d2 aufzufassen)

Maße ohne Zapfen / Durchmesser
Kopf: 11,10 cm / Anfang: 1,18 cm
Mittelstück: 6,40 cm / Anfang: 0,96 cm, Ende: 0,81 cm
Herzstück: 6,87 cm / Ende: 0.66 cm
Fuß: 4,32 cm / Ende: 0,74 cm
Zapfenbelag aus Faden.
Wulst am Ende des Kopfes vor dem Ring, und am Anfang des Herzstücks nach dem Ring.
Vier Ringe aus dunklem Horn: am Ende des Kopfes, am Anfang des Herzstücks, am Anfang und Ende des Fußes.
Abschlosskappe am Kopf fehlt.
Mundloch ursprünglich oval, später nachgeschnitten.
Mundlochbreite: 0,85 cm
Mundlochhöhe: 0.71 cm
Sechs vorderständige Grifflöcher, 1–3 auf dem Mittelstück für Finger (links 2–4). 4–6 auf
dem Herzstück für Finger (rechts 2–4).
Eine Klappe parallel zur Rohrachse am Fuß, geschlossen, für dis1 gegriffen (Finger rechts 5).
Viereckiger flacher Deckel aus Messing. Belag nicht mehr vorhanden, ursprünglich mit
Siegellack befestigt.
Fingerhebel aus Messing, an den Deckel gelötet. Fingerplatte oval. Feder aus Messing. an den Fingerhebel genietet. Lagerung des Fingerhebels im Bock. Achsenstift aus Messing.

Provenienz: Aus der Sammlung Rück.

Literatur: Eschler 1993, S. 28 und 108 (Abb. 7).

Zu Jehring vgl.:

– Herbert Heyde, Die Blasinstrumentenbauer Jehring (Adorf) und Heckel (Adorf, Dresden, Biebrich), in: Beiträge zur Musikwissenschaft, 19/2 (1977), S. 121–124.
– Enrico Weller, Der Blasinstrumentenbau im Vogtland von den Anfängen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts: Untersuchungen und Dokumentationen zur Geschichte eines Gewerbezweiges der Musikinstrumentenindustrie, Phil. Diss. Technische Universität Chemnitz 2003.

{2018-11-18}