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Institut für Musikforschung

Clavichord (um 1770) gebunden, zweichörig – R 11


Deutschland um 1770, unsigniert

Clavichorde blieben bis ins 18. Jahrhundert hinein sehr häufig ohne Signatur ihres Erbauers. Aufgrund der Beobachtung, dass der weitaus größte Teil der überkommenen Instrumente aus deutscher Provenienz stammt, kann auch für das vorliegende 'Clavier' eine Herkunft aus dem deutschen Sprachraum mit einiger Sicherheit angenommen werden. Die Datierung ist aus dem Tonumfang abgeleitet; datierbare deutsche Instrumente mit dem Tonumfang C-f''' lassen sich zwischen 1760 und 1795 nachweisen. Provenienz: Sammlung Ulrich Rück

Umfang C–f3

Gesamtlänge mit Sockel 142,7 cm, Gesamtbreite mit Sockel 39,0 cm, Gesamthöhe: 73,6 cm.

Deckel, Zargen, Backen, Beine, Notenleiste (auf der Innenseite des zweiten Deckeninnenteils) dunkel gebeizte Eiche, massiv. Notenleiste; Unterboden aus Fichte; Untertasten mit Ebenhaolzauflage, Sirnkanten Birne (schwarz gebeizt mit ausgedrehten Halbkreisen, Obertasten aus gebeiztem Birnbaum mit Knochenauflage; Tastenhebel aus Linde. Klaviaturrahmen aus Rotbuche. Resonanzboden und Damm aus Fichte, Waagbalken aus Rotbuche. Rosette aus geprägtem Leder. Profilleisten und Steg aus Nussbaum.

Neue Besaitung. Tangenten: Eisen (wohl ursprünglich), jetzt Messing, flach, in Tastenhebel gesteckt.

Literatur: Thomas Jürgen Eschler, Die Sammlung historischer Musikinstrumente des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Erlangen-Nürnberg, Wilhelmshaven 1993, S. 65 f.