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Institut für Musikforschung

Ventiltrompete in C (Deutschland Mitte 19. Jh.) - R 47; Trompetenteile – W 14

Die historische Bedeutung der Entwicklung der Ventilmechanik liegt darin, dass durch die Einschaltung verlängernder Nebenröhren eine lückenlose chromatische Stufenfolge erzielt werden kann. Das Doppelrohr-Schubventil geht auf den Leipziger Instrumentenbauer Christian Friedrich Sattler zurück, der 1821 parallele Ventileinschübe öffentlich machte. In den folgende Jahren nahmen Joseph Kail und Joseph Riedl in Wien Änderungen vor, die 1830 zur Patenteinreichung des ebenfalls in Wien tätigen Leopold Uhlmann führte. Uhlmann entwickelte ein Ventil in Kombination mit einem Trommeldruckwerk. Dieser Typ, bekannt unter der Bezeichnung "Wiener Ventil", wurde im deutschsprachigen Bereich von 1835 bis 1875 gerne verwendet, danach jedoch durch das einfachere Périnet- bzw. Pumpventil verdrängt.

Ventiltrompete (in C) – R 47

Ventiltrompete in C. Nicht signiert. Drei Wiener Ventile (parallel gehende Kolbenpaare: Doppelrohr-Schubventile) mit Zugfeder; Mitte 19. Jahrhundert, Deutschland.

Zweiter Naturton: c1. Rohrlänge: 116,1 cm, größte Höhe: 38,2 cm; Durchmesser Rohranfang: 1,06 cm; Durchmesser am Schallstückansatz: 1,11 cm. Windungsbreite (von Mitte zu Mitte der Rohre): 10,0 cm. Bogenabstand der U-Bögen (von Mitte zu MItte der beiden Rohre): 31,8 cm.

Provenienz: Aus der Sammlung Ulrich Rück.

Informationszettel zum Instrument [ -> Link]

3D-Modell (Scan): Mesh auf Sketchfab. Die Projekt-Datei (ZIP) mit Texturen zum Anschauen z.B. in Meshlab ist hier herunterladbar.

Literatur: Thomas Jürgen Eschler, Die Sammlung historischer Musikinstrumente des Musikwissenschaftlichen Instituts an der Universität Erlangen-Nürnberg, Wilhelmshaven: Noetzel 1993, S. 19

{ow; 2024-09-12}