Intern
Institut für Musikforschung

Jukebox

Für Besucher*innen ohne Smartphone und QR-Code-Scanner stand in der Ausstellung eine "Jukebox" zur Verfügung, ein ein Meter hoher Sockel mit quadratischer Fläche, auf dem mittels eines schachbrettartigen Tastenbedienfelds (Novation Launchpad MK3) und seitlich eingehängten Kopfhörern die Tracks der Hörstationen angehört werden konnten. Der Pool an Aufnahmen umfasst 64 Dateien, darunter auch Audioextrakte der Videos. Orientierung über das Bedienfeld bot ein auf dem Sockel über dem Bedienfeld stehendes Booklet, das hier als PDF eingesehen werden kann. Gesichert wurde das Pad durch einen umschließenden Holzrahmen auf der Sockeldecke.

Ökonomie und Nachhaltigkeit: Ausgespielt wurden die Dateien über einen Patch in der Open-Source-Audio-Programmierumgebung Pure Data (Pd), der den laufenden Track auszublendet, wenn der nächste gestartet wird. Geschrieben wurde der Patch im Seminar "Audio- und Videoschnitt". Für solche klanginstallativen Anwendungen ist es überflüssig, neue Hardware zu verwenden. Der Computer, ein deinventarisierter MacMini des Instituts für Musikforschung von 2012, steht im Sockelinneren, der Kabelkanal von Pad zu Computer ist durch die Sockeldecke geführt. Minicomputer sind aufgrund ihrer Maße für den Ausstellungsbetrieb  präferabel. Kopfhörer standen aus dem Lehrbestand des 2018 aufgelösten Atelier Klangforschung der Universität Würzburg zur Verfügung. Die Bedienung ist auch für ungeschultes Aufsichtspersonal simpel: Gestartet und ausgeschaltet wird der Computer über einen einfachen Schalter an einem Netzkabel (z.B. Mehrfachstecker). Beim Hochfahren des Rechners wird bei entsprechender Systemeinstellung der Pd-Patch erneut gestartet. Für die "Jukebox" wurde ein Sockel wiederverwendet, der für die Ausstellung "MUS-IC-ON! – Klang der Antike" (Martin von Wagner Museum 2019–2020) hergestellt worden war. Der Ständer des laminierten Ringbuch-Booklets besteht aus Dachlatten-, Sockelleisten- und Passepartoutkarton-Resten der Graphischen Sammlung des Martin von Wagner Museums. Mit auswechselbarem Audio-Pool, adaptiertem Patch und neuem Booklet kann die Jukebox für andere Ausstellungen weiterverwendet werden.

Idee und Bau: Luisa Wesch und Oliver Wiener