Intern
Institut für Musikforschung

Klarinette in B, Dresden um 1810 – StW 46

Brandstempel (nur) auf dem Unterstück (schwach eingeprägt): "[Krone?] | Dresden. | B | A"; auf dem Herzstück zwischen Griffloch 3 und 4 der Stempel "B"

Die Unterstücke wurden serienmäßig für A- oder B-Varianten produziert, die Maße der Kopf- und Herzstücke und möglicherweise auch der Stürze entschieden über die jeweilige Länge bzw. Transposition des Instruments. Aufgrund dieser ökonomischen Variabilität finden sich keine festlegenden Brandstempel auf dem Unterstück und der Stürze.

Maße
Gesamtlänge 63,8 cm

Sechs Teile (Buchsbaum) mit schwarzen Hornringen an der Birne, den Anfängen von Herz-, Unterstück und Stürze
Maße (ohne Zapfen)
   (1) Schnabel (möglicherweise original): 7,3 cm
   (2) Birne: 6,0 cm
   (3) Mittelstück: 17,0 cm
   (4) Herzstück: 9,3 cm
   (5) Unterstück: 13,4 cm
   (6) Stürze: 10,8 cm

Durchmesser am
   Ende des Schnabels: 1,5 cm
   Anfang des Mittelstücks: 1,4 cm
   Ende des Herzstücks: 1,4 cm
   Ende des Unterstücks: 2,0 cm

Zapfenwicklung neu mit rotem Faden

Stürze (mit an der Schalllöffnung stehengelassenem Rand, Zapfenbelag aus Faden):
   Durchmesser der Schallöffnung am Innenrand: 6,3 cm
   Durchmesser der Schallöffnung am Außenrand: 8,9 cm

Wülste: zwei kantige Profilringe am Anfang des Mittelstücks (Klappenlagerung der zwei hohen Klappen). Wulst am Anfang des Unterstücks (Klappenlagerung der drei tiefen Klappen).

Sechs Klappen (alle parallel zur Rohrachse). Bis auf die offene e-Klappe alle übrigen Klappen geschlossen.
Deckel aus Messing, viereckig und flach. Der Deckel der gis-Klappe mit dem Fingerhebel aus einem Stück. aus Messing. Belag ursprünglich wohl Leder, an die Deckel mit Siegellack befestigt. Die Lederbeläge sind aktuell durch Kunststoffbeläge ersetzt (Befestigungsmaterial unklar).

Fingerhebel aus Messing, bei fis-Klappe an den Deckel gelötet. Die Hebel der e- und fis-Klappe langhebelig. Das Ende des Fingerhebels greift unter den Zwischenhebel der e-Klappe. Die Fingerplatten oval, die der e- und fis-Klappe sehr lang und breit und der Rundung des Rohres angepasst. Die Fingerplatte der gis-Klappe quer zur Rohrachse abgewinkelt. Federn aus Messing, die der b1-. a1- und gis-Klappe an den Fingerhebel genietet. die der fis- und e-Klappe an ihre Fingerhebel gelötet. Lagerung der b1- und a1-Klappe in den Profilringen; der gis- und fis-Klappe im Wulst. Die e-Klappe in einem zusätzlichen Bock am Ende des Unterstücks, der Wulst dient als Gleitbock. Achsenstifte aus Messing.

Schäden: Riss zwischen Daumenloch und drittem Fingergriffloch in der Rückseite des Oberstücks. Riss unter dem Daumenhebel zwischen den Profilringen des Mittelstücks.

Vgl. die (unvollständige) Klarinette in B, R 39.

Herkunft: Ralph Kulak (Landshut), aus Familienbesitz, gestiftet am 29. Mai 2025

{ow: 2025-06-04}