Ungebundenes Clavichord (Ende 18. Jh., Tirol?) – R 12
Ohne Herstellerzeichen
Umfang: F1–a3
Rechteckiges Gehäuse, Klaviatur links, einspringend. Gesamtlänge mit Sockel 141,1 cm. Deckel, Zargen und Beine aus Kirschbaum; Rückwand, Unterboden, Tastenhebel aus Fichte; Tastenhebelböckchen aus Linde; Belag der Untertasten aus Ebenholz, Stirnkanten aus gebeiztem Birnbaum, Obertasten mit Knochenauflage. Werkzeugkasten (ohne Deckel) zwischen linker Zarge und Backe.
Provenienz: Sammlung Ulrich Rück. Das Instrument kam laut Nachlass-Dokument Rück I, C-0188 am 6.7.60 an das Erlanger Institut für Musikwissenschaft ("1 Clavichord in Kirschbaum, Gehäuse poliert, auf Füßen, 5 5/8 Oktaven, bundfrei, zwei-chörig restauriert, Herkunftsland wahrscheinlich Tirol"). – In einer Abschrift aus Ulrich Rücks Beschreibung seiner Instrumente findet sich folgende Beschreibung (Rück-Nachlass I, B-003c): "Ein Klavichord, bundbrei, in Kirschbaumgehäuse, unsigniert. | Der Kirschbaumdeckel wurde durch Dr. Rück erneuert. Untertasten schwarz, Obertasten weiß, Fronten glatt. Restauriert durch Otto Marx in Leipzig, 1948. Derzeit im Museum in Gebrauch stehend. Angekauft durch Dr. Rück von Kunstschreiner Relitsch in Brixlegg/Tirol, der das Instrument in einem der benachbarten Täler kaufte und es Dr. Rück käuflich überließ. | Der Deckel fehlte bei Übernahme. Tastenumfang: 5 7/7 Oktaven, F - a3. Es dürfte dem Tastenumfang nach kurz vor oder um 1800 gebaut sein, höchstwahrscheinlich von einem Tiroler Orgel- und Klavierbauer. Ein Orgelbauer existierte in Fügen im Zillertal, auch in Innsbruck existierten Instrumentenbauer, deren bedeutendster wohl Gröbner war. Siehe Terpodion!"
Literatur: Thomas Jürgen Eschler, Die Sammlung historischer Musikinstrumente des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Erlangen-Nürnberg, Wilhelmshaven 1993, 66.
{ow; 2014-05-05}



