Intern
Institut für Musikforschung

Mvahli – Lo 148, Lo 149

Mvahli (bzw. muhali, oder mvālĩ ): gebogene Oboe mit Messingtrichter in Nepal, die bei religiösen Anlässen von Angehörigen der Kusle-Kaste zusammen mit einem Angehörigen der Damai gespielt wird, der die Kesseltrommel nagara schlägt. Kusle treten (traten?) nur für Newar auf, einer Ethnie im Kathmandutal, die zu den höheren Schichten der nepalesischen Gesellschaft gehören (Hoerburger 1975). Die gerade Form des Instruments heißt gujarāti, die gebogene deśimvālĩ, die mit der nepalesischen sahanai verwandt sein soll (Wegner/Bailey 2014).

Nepal, 1970er Jahre

Lo 148

gebogenes Rohr, Maulbeerbaum, gebeizt
Rohrlänge 30,7 cm 
Messingabschluss: 1,3 cm, Durchmesser: 2,1 cm
Trichter (an Rohr angesetzt, mit Stoff zusätzlich geschnürt): Länge: 7,0 cm, Durchmesser: 8,1 cm
Trichter mit 4 Einschnürungen

8 runde Grifflöcher (rund, Durchmesser 6 mm)
Geflochtene Ringe zwischen den Grifflöchern, nicht aber zwischen Griffloch 2 und 3
Abstand vom oberen Rand bis Mitte Griffloch
1: 26,5 cm
2: 23,7 cm
3: 20,2 cm
4: 18,4 cm
5: 15,5 cm
6: 12,5 cm
7: 9,7 cm
8: 6,6 cm 
Tonhöhe bei geschlossenen Löchern: ca. h1

Lo 149

gebogene Oboe
Rohrlänge 28,3 cm (2,5 cm als Zapfen)
Messingabschluss 4,5 cm; Durchmesser: 2,0 cm
Messing-Trichter (auf Messingzapfen aufgesetzt): Länge: 7,3 cm; Durchmesser: 6,5 cm

8 runde Grifflöcher (Durchmesser: 6 mm)
Geflochtene Ringe zwischen den Grifflöchern, nicht aber zwischen Griffloch 2 und 3
Abstand vom oberen Rand bis Mitte Griffloch
1: 27,2 cm (dieses Loch liegt in der Messing-Einfassung, die in den Zapfen zum Trichter übergeht),
2: 23,6 cm
3: 21,2 cm
4: 18,2 cm
5: 15,3 cm
6: 12,4 cm
7: 9,5 cm
8: 6,3 cm
Tonhöhe bei geschlossenen Löchern: ca. h1

LiteraturFelix Hoerburger: Studien zur Musik in Nepal. (Regensburger Beiträge zur musikalischen Volks- und Völkerkunde. Band 2), Regensburg: Gustav Bosse 1975, 43. – Gert Matthias Wegner, Simonne Bailey, Art. Mvali, in: L. Libin (Hg.): Grove Dictionary of Musical Instruments, London und New York: OUP 2014, Bd. 3, 555.

Herkunft: Aus dem Nachlass von Thomas Loelgen (Tübingen) 2011

{ow; 2025-06-26}