Intern
Institut für Musikforschung

Tambura brač/Brač – De 246

Die Brač ist eine gezupfte Langhalslaute in Serbien und Kroatien. Sie gehört zu einer Stimm-Familie von Tampuras mit den adjektivischen Beinamen bisernica, brač, bugarija und berda, die in Ensembles zusammenspielen (tamburaški ansambli). Die Tampura ist sehr wahrscheinlich durch die Osmanen in den Balkan gekommen, im 19. Jahrhundert wurde sie in Kroatien und der serbischen Provinz Vojvodina aufgenommen. In der Regel hat die Brač drei Doppelsaiten, es gibt aber auch Varianten mit zwei oder nur einem Saitenchor. Traditionell besitzen die Lauten auf der Decke viele kleine Schalllöcher in Mustern, die bei modernisierten Formen auf ein Schallloch konzentriert sind.

De 246
Kein Herstellervermerk. Im Innenraum aber Leimreste. Möglicherweise von Eduard Vondraček, Prag, um 1910 (vgl. De 245).

LBT 86 x 20,5 x 7 cm

Siebenadriger Randspan um das Schalloch und am Deckenrand.

4 Saiten (2 x 2): 2 2-saitige Chöre
Mensur 59,5

Bünde 1–5 für beide Saiten, dann getrennte Bünde, 10 für die untere, 13 für die obere Saite.

Vergleichsinstrument: Grassi Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig, Inv.-Nr. 3647.

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel), 2021.

Literatur: Zdravko Blašeković, Tambura (ii), in: Laurence Libin (Hg.), The Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., Oxford und New York: OUP 2014, 701.

{ow; 2024-03-22}