Intern
Institut für Musikforschung

Dr. Anna Sanda

Kurzbiographie/CV

Seit März 2025 ist Anna Sanda Assistentin und Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Musikwissenschaft II (Musik des vorneuzeitlichen Europas) des Instituts für Musikforschung in Würzburg. Im Zentrum ihrer Forschungsinteressen steht die historisch-analytische Betrachtung von Musik in ihrer symbolischen und (kultur)politischen Dimension – als Repertoire und als performative Praxis. Ihre Arbeitsschwerpunkte gliedern sich in drei Forschungsgebiete:

Musikwissenschaftliche Mediävistik:

  • Digitale Edition (Sequenzen aus Quellen französischer Herkunft)
  • Materielle, performative und symbolische Aspekte der vorneuzeitlichen Sequenzenüberlieferung im Alten Reich

Der „Bonner“ Beethoven:

  • Repertoire und sakrale Musikpraxis am Bonner Hof der „Beethovenzeit“
  • Kulturpolitische Verbindungen zwischen Bonn und Wien
  • Sakralmusik und Kulturpolitik der Habsburger um 1800
  • Ritual und symbolisch-politische Repräsentation im Alten Reich um 1800

Opern- und Habsburgerforschung des 19. Jahrhunderts:

  • Kulturgeschichte der Habsburgermonarchie (ca. 1815–1914), mit Schwerpunkt auf dem Königreich Ungarn
  • Opernpraxis als kulturpolitisches Medium nationaler, imperialer und kosmopolitischer Identitätsbildung

Anna Sanda studierte Musikwissenschaft (B.A., M.A., Ph.D.) und Kirchenmusik (B.A., M.A.) an der Franz-Liszt-Musikakademie Budapest, an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und an der Universität Wien. Als DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2020–2023) promovierte sie mit der Dissertation Aufgeklärte Repräsentation auf der sakralen Bühne. Symbolisch-rituelle Formen liturgischer Musik in der Spätzeit des Bonner kurfürstlichen Hofes (Defensio 2023), die 2024 mit dem Dissertationspreis des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien ausgezeichnet wurde.

Ihre Forschung wurde durch Stipendien und Förderungen des Nationalen Kulturfonds von Ungarn, des OeAD, der Universität Wien, des Austrian Cultural Forum New York sowie der Florida International University (FIU) unterstützt.

Berufliche Stationen führten sie an die Ungarische Akademie der Wissenschaften, Abteilung für Alte Musik (2013–2018), in das Akademieprojekt Corpus monodicum. Die einstimmige Musik des lateinischen Mittelalters an der Universität Würzburg (2019–2020), an die Universität Wien (FWF-Projekt The Sacred Music Library of Elector Maximilian Franz, Assistenzvertretung 2019–2020 und Promotionsprojekt 2020–2023) sowie in das ERC-Projekt Opera and the Politics of Empire in Habsburg Europe, 1815–1914 am Lehrstuhl für Neuere Kultur- und Ideengeschichte der Universität Leipzig (2024–2025).

Publikationen

Lehrveranstaltungen