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Institut für Musikforschung

Cimbalom von Lajos Bohák – De 240

Cimbalom, auch Zymbal. Ungarisches geschlagenes Hackbrett. Pedalzymbal.

Das große oder Konzert-Cimbalom ist ein nach dem Modell des Klaviers auf Beinen aufgestelltes Instrument mit Dämpferpedal, das um 1870 von Jozsef V. Schunda in Budapest erfunden wurde. Das Instrument ist chromatisch konzipiert. Die Saiten werden durch 1 oder 2 Stege im Verhältnis 3:2 bzw. 4:3 geteilt, der Umfang liegt gewöhnlich zwischen D und e3. Den Status eines Orchesterinstruments erlangte es durch Franz Liszts Komposition "Ungarischer Sturmarsch" (1875) und der Orchesterversion seiner "Sechsten ungarischen Rhapsodie". In der avantgardistischen Musik der 2. Häfte des 20. Jh. fand das Instrument einen Platz etwa in Pierre Boulez Eclat (1965) oder Bernd Alois Zimmermanns Concerto pour violoncelle et orchestre en forme de pas de trois (1965/66).

Produktname an der Frontplatte: "ARTEX | BUDAPEST | BOHÁK KÉSZÍTMÉNY" (Artex, Budapest, [ein] Bóhak-Produkt)

1950er/60er Jahre (?). Artex Budapest ist im "Handels-Compass", Wien 1960, S. 49, aufgeführt.

LBT 146 x 75 x 87 cm

53 umsponnene Bass-Saiten (16 3chörig, 2 zweichörig, 1 1chörig)
20 3chörige Diskantsaiten aus Stahl

Lajos Bohák wurde am 6. 8. 1870 in der Slovakischen Stadt Kvetná geboren. Er plante als junger Mann bei der Firma Schunda zu arbeiten, wurde abgewiesen und gründete seine eigene Firma in Budapest. Sein Sohn übernahm die Firma später.

Literatur: David Kettlewell/Editors, Art. Dulcimer, in: L. Libin (ed.): Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd Ed., New York: OUP, 2014, 106-114 ('History', 111 f.).

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel), Juli 2021

{ow; 2023-01-21}