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Institut für Musikforschung

Sarod, Indien – De 179, De 183

Die Sarod ist eines der wichtigsten Zupflauten der nordindischen hindustanischen klassischen Musik. In den 1860er Jahren wurde die bundlose Langhalslaute in Lakhnau aus der afghanischen rubab mit Übernahme von Formelementen der sursingar (Metallgriffbrett und Resonanzsaiten) entwickelt. – Die Namensherkunft ist unklar. Vermutlich stammt der Name vom persischen sarodān (singen). Im späteren 19. Jh. wurden die Instrumente noch zu eigenen Gesangsbegleitung gespielt, eine Praxis, die in der hindustanischen rāga-Musik außer Gebrauch gekommen ist. Ältere Instrumente sind morphologisch näher an der rubab – mit rückwärtig gebogenem Wirbelkasten, oft in Form eines Tierkopfs.

De 179: Nordindien, 20. Jh.

Kleines Instrument (2/3 Größe).

LBT 60 x 16 x 10 cm
Fellbespannung

5 Hauptsaiten, 2 Bordunsaiten, 7 Resonanzsaiten

De 183: Nordindien, 20. Jh.

Sarod-Typ der Allauddin Khan-gharānā (Schule):

LBT 112 x 29 x 19 cm
Fellbespannung

8 Hauptsaiten (4 Melodiesaiten laufen über den Sattel; 4 sind Bordungsaiten), 2 weitere Bordunsaiten (cikārī), 19 Resonanzsaiten

Zweiter Resonanzkörper (tumbā) an der Halsrückseite aus Messing

Die Folienbeschichtung der Metallverkleidung des Griffbretts löst sich partiell ab.

Mit Koffer

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel) 2021

Literatur: Allyn Miner: Sitar and Sarod in the 18th and 19th Centuries, Wilhelmshaven: Noetzel 1993. – Alastair Dick: Sarod, in: L. Libin (ed.), Grove Dictionary of Musical Instruments, 2nd ed., New York: OUP 2014, Vol. 4, 388-90.

{ow; 2023-05-05}