Intern
Institut für Musikforschung

Sarangi – De 175, De 177, De 578

Die Sarangi (von persisch سارنجى, DMG Sāranǧī, ‚wie ein kleiner schwarzer Vogel‘) ist ein Kurzhalslautentyp in Nordindien, Pakistan und Bangadesch. Zum Typ gehören Varianten, die in der Volksmusik (Punjabi, Rajastani, Boro) und in der klassischen indischen Musik gespielt werden. Die Sarangi gilt als Nachahmerin der menschlichen Stimme, weil sie Vibrato-Effekte (gamaks) und Glissandi (meends) besonders gut darstellen kann.

Sarangis werden aus einem Holzblock geschnitten. Der Resonanzkörper im unteren Teil ist mit Ziegenpergament überzogen, auf dem der Steg steht. Die Griffsektion auf dem Hals ist bundlos. Das Instrument wird in senkrechter Position gespielt, mit dem Ende des Wirbelkastens auf der linken Schulter. Das Instrument ruht bei Sitzposition auf dem Boden oder auf dem linken Oberschenkel. Historische Abbildungen zeigen Spieler mit einer Tuch-Halteschlaufe um die Mitte des Körpers.

De 175: Nordindien, 2. Hälfte 20. Jahrhundert
Maße: L 45 cm, B 14 cm, T 10 cm
4 Hauptsaiten, 9 Resonanzsaiten
Korpusund Hals insgesamt eingefasst in ornamentale Blechfolie
Griff des unteren Wirbels auf der rechten Seite abgebrochen und verloren; Bogen fehlt

De 177: Nordindien, 20. Jahrhundert
Maße: L 56 cm, B 16.5 cm, T 10 cm (Mensur: 34 cm)
4 Hauptsaiten, 13 Resonanzsaiten
Rot lackiert mit Ornamenten und Figurendarstellungen auf der Rückseite
Bogen fehlt

De 578: Nordindien, 2. Hälfte 20. Jahrhundert
Maße: L 56 cm, B 15 cm, H 13,5 cm
4 Hauptsaiten, 11 Resonanzsaiten
Knochensteg in Tierform

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (2021)

{ow; 2023-01-10}