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Institut für Musikforschung

Afghanische Rubab – De 162, De 174, De 445, De 582

Rubab (Farsi رباب rubāb; auch Kabuli rubāb): mit einem kleinen Holzplektrum gespielte Schalenhalslaute, die im 18. Jahrhundert in den Städten Kabul, Kandahar und Peschawar entwickelt wurde. Sie wird mehrheitlich von Paschtunen gespielt.

Die Laute weist einen durch enge Taillierung zweigeteilten, mit Ziegenhaut bespannten Resonanzkörper aus Maulbeerbaumholz auf. Die Rubab hat drei Melodiesaiten (Darm/Nylon) mit Wirbeln auf der rechten Seite eines Wirbelkastens, zwei bis drei lange Bordunsaiten mit Wirbeln auf der linken Seite des Wirbelkastens und 8 bis 15 Resonanzsaiten, deren Wirbel auf der linken Seite des Korpus angebracht sind. In Kabul werden die drei Melodiesaiten in Quarten gestimmt, der übliche Grundton D wird vom indischen Harmonium übernommen. Die Unterteilung der Oktave in zwölf Halbtöne ist durch vier Bünde vorgegeben.

De 162: H 90 cm, B 18 cm, T 21 cm; 12 Resonanzsaiten.

De 174: H 96 cm, B 18 cm, T 21 cm; 13 Resonanzsaiten. An den Verbindungen zwischen Resonanzkörper und Membran aufgeleimtes schwarzes Band mit goldener Floralornamentik.

De 445: H 78 cm, B 14 cm, T 20 cm; 8 Resonanzsaiten. Perlmutintarsien. Griffbrett mit Perlmuttintarsien

De 582: H 100 cm, B 17 cm, T 20 cm; 2 Chikari-Saiten, 13 Resonanzsaiten.

Herkunft: Stiftung Fritz Degel (Blieskastel), Juli 2021

Literatur:
John Baily, Music of Afghanistan – Professional Musicians in the City of Herat, Cambridge: Cambridge University Press 1988.

Weblink: Quraishi spielt einen Alap im Raga Deshi. Gefilmt in der Gallery for the Art of Mughal South Asia and Later South Asia,  The Metropolitan Museum of Art, 13. Mai 2013.