Deutsch Intern
Institut für Musikforschung

Flügel von Johann Sebastian Heubeck, Erlangen, zwischen 1840 und 1851 – U 7


Der Flügel verblieb nach Umzug der Sammlung am Standort Erlangen.

Gehäuse Nussbaum furniert.
Untertasten mit Elfenbeinauflage.
Obertasten schwarz gebeiztes Obstholz mit Ebenholzauflage.
Regulierbare Englische Stoßzungenmechanik; einfache Auslösung.
Johann Sebastian Heubeck (1811–1893) übernahm 1837 die väterliche Werkstatt in Erlangen. Er verlegte sie 1851 nach Nürnberg, wo er ab 1853 als "Fabrikant" in kleinindustriellem Rahmen Klaviere produzierte.
Im vorliegenden Instrument wurden fünf Eisenspreizen parallel zu den Saiten eingezogen. Saitenzahl, Saitenlänge und Saitenspannung wurden im Lauf des 19. Jahrhunderts ständig erhöht, um einen vollen Klang zu erhalten.

Im Heubeck-Flügel wirken 222 Saiten mit etwa 15 000 kg Zugkraft auf den Rahmen. Da dieser hierdurch überlastet werden würde, versuchte man seit dem frühen 19. Jahrhundert – ein diesbezügliches erstes Patent wurde in England bereits 1799 angemeldet – den Saitenzug zwischen Stimmstock und Anhängeplatte mit eisernen Spreizen aufzunehmen. 

Der im modernen Klavierbau ausschließlich verwendete Gußeisenrahmen wurde erstmals 1825 in ein amerikanisches Tafelklavier eingebaut.

Signatur U 7. Private Leihgabe.