Deutsch Intern
Institut für Musikforschung

Griffbrettlose Zither, Gebr. Rauner, Klingenthal – StW 51

Das Unternehmen F. A. Rauner wurde 1864 gegründet. Es war eines der größten Mundharmonika- und Akkordeonhersteller in Klingenthal. Zur Aktiengesellschaft in den 1920er Jahren geworden, wurde es im Zug der Weltwirtschaftskrise 1929 Kopf der Rauner-Seydel-Böhm-AG, die sich aber bereits 1933 auflöste. In den Rauner-Katalogen nach Mitte der 1930er Jahre pries sich die Firma als zweitgrößte Harmonikafabrik der Welt an. 1946 verlor der Inhaber durch Volksentscheid über die Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher sein Unternehmen, das als zentrales Element im VEB Klingenthaler Harmoniumwerke aufging. 

Akkordzither bzw. Gitarrenzither der Firma F. A. Rauner, Klingenthal, Sachsen.
1920er Jahre (?)
Zettel: "Rauner | Zither | Sofort nach unterlegbaren Notenblättern | spielbar | [Marke] TRADE MARK | Made in Germany | III37 Kr1011-55"

LBT 52,0 x 41,0 x 3,8 cm
(T: nur Zarge)
49 Saiten
25 Melodiesaiten, chromatisch von c1 bis c3
6 vierstimmige Dur-Akkorde: v.r.n.l. C, G, F, D, A, E

Abdeckung der Saitenanhangstifte möglicherweise nicht original

Schäden: 4 Risse im Boden auf der Seite des Saitenanhangs. Abgeblätterte Teile des Blumenornaments auf der Decke wurden im Februar 2025 von Ingeborg Klinger fixiert. 

Zubehör: Koffer

Herkunft: Gestiftet von Rolf Fischer (Berlin), Februar 2023; vermittelt durch Sabine Hoffmann (Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung Berlin Preußischer Kulturbesitz)

Vergleichsinstrument: Heimatmuseum Aichstetten (Museum Digital Baden-Württemberg); 

Literatur: Katalogseite der Firma Gebr. Rauner um 1930 (Sachsen digital);  Wikipedia: Art. F. A. Rauner

{ow; 2025-07-03}