Mandolinen-Zither von Rudolf Schatz (1914) – De 276
Über Rudolf Schatz – Humboldtstr. 34a, Hamburg (Barmbek) – ist bislang nichts bekannt. Am 24. April 1914 meldete er beim Kaiserlichen Patentamt eine „Mandolinen-Zither“ an. Am 17. Oktober 1914 wurde das Patent eingetragen und erhielt die Nummer 617878. Das dazugehörige Instrument liegt hier vor – in Serie ist es offenbar nicht gegangen. Die Verzierung auf der Decke ist so sorgfältig wie die des mit zwei Tuschefarben gestalteten Zettels.
Das Instrument stellt eine Kombination aus Mandoline und Zither dar. Aus der Patentschrift ist nicht ersichtlich, wie es gespielt werden sollte: Primär als Mandoline oder als Zither, also als Tischinstrument. Der Mandolinenteil besteht aus einer achtsaitigen Flachmandoline mit kleiner Mensur (32,5 cm) sowie Mechaniken einer Böhm-Waldzither. Damit zu einem einheitlichen Korpus verbunden entsteht eine Zither mit 24 Saiten mit Metall-Steckwirbeln. Die Mensur des Zither-Teils liegt zwischen 42,5 und 40 cm.
Gesamtlänge 53,5 cm
Breite 55 cm
Decke mit aufgemalten Apfelblütenornamenten um das Zither-Schallloch herum.
Der Stimmechanismus hat eine „Waldzither“-Mechanik.
Der Hersteller hat Name (dazwischen Lyrasymbol), Ort und Jahr im Boden unter dem Schallloch mit zwei Tuschefarben aufgezeichnet (schwarz/rot).
Schaden: In der Zarge des Mandolinenbestandteils links oben hat sich (aufgrund statischer Belastung) ein Längsriss gebildet.(Feststellung 2021).
Kaiserliches Patent 617878 (PDF)
{ow; 2021-11-19}



