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    Lehrstuhl für Musikpädagogik

    Fotostrecke und Konzert in der Residenz

    Projektverantwortlich: Alexander Steffel, BA

    Projektbeschreibung

    Im Südflügel der Residenz wird mittels Konzert und Fotostrecke eine klanglich-visuelle Begegnung mit einem zentralen Schauplatz der NS-Zeit ermöglicht. Ausgewählte Fotos der Würzburger Residenz aus der Zeit des Nationalsozialismus leiten galerieartig in den Konzertraum. Studierende und Lehrbeauftragte des Instituts für Musikforschung gestalten dort ein Konzert der musikalischen Begegnung und verarbeiten in ihrer Performance teilweise eigene Erfahrungen und Gedanken zum Thema Krieg und Frieden. 

    Die Veranstaltung lädt dazu ein, die Residenz als bedeutsamen Ort des Würzburger Stadtbildes auch als instrumentalisierten Schauplatz historischer Ereignisse einzuordnen. Die Bilder vermitteln, wie das NS-Regime diesen Platz funktionalisiert hat. Das Konzert lenkt den Blick auf Gegenwart und Zukunft, lädt zum Nachdenken ein und im Anschluss zum Austausch über Gehörtes und Gesehenes. 

    Die Veranstaltung findet statt am:

    17.07.2025                                         10:30 – 12:00 Uhr

    Hörsaal III: Residenz Würzburg im EG

    Historischer Kontext

    Würzburg war während der NS-Zeit als so genannte Gau-Stadt die oberste regionale Organisationseinheit Mainfrankens. So wurden auch die Räumlichkeiten der Residenz den damaligen Organisations- und Kampfeinheiten der NSDAP zur Verfügung gestellt. Die Sturmabteilung (SA) hatte ab Juni 1936 ihren Hauptsitz im Südflügel der Residenz.

    Der Residenzplatz wurde darüber hinaus von der NSDAP als Schauplatz für Machtdemonstrationen und Feierlichkeiten instrumentalisiert. Beispiele wären:

    • 10. März 1933 Bücherverbrennung in Würzburg: an diesem Abend wurden auf dem Residenzplatz beschlagnahmte Artefakte so genannter `nichtdeutscher´ Herkunft verbrannt.
    • 1937 Hitlerbesuch in Würzburg anlässlich des 10-jährigen Jubiläum des NSDAP-Gaus Mainfranken am 27. Juni: der Residenzplatz wurde für einen feierlichen Empfang genutzt.
    • 1939: Feierlicher Empfang der Spanienkämpfer auf dem Würzburger Residenzplatz.
    • Nutzung des Residenzplatzes anlässlich des Heldengedenktages, zur Truppenvereidigung, für Feierlichkeiten zum Tag der nationalen Arbeit (01.05.) und zur Fahnenübergabe.

    Literatur:

    • Weidisch, P. (2007). Würzburg im Dritten Reich. In U. Wagner (Hrsg.). Geschichte der Stadt Würzburg. Band III (S. 196 - 289). Stuttgart: Theiss-Verlag.
    • Rockenmaier, D. W. (1983). Das Dritte Reich und Würzburg. Versuch einer Bestandaufnahme. Würzburg, Mainpresse Richter.
    • Fries, B., Pagel, P., Roedig, C. & Scheidenberger, K. (Hrsg.) (1983): Würzburg im Dritten Reich, Ausstellungskatalog. Würzburg: Verlag Dr. J. Königshausen + Dr. Th. Neumann.

    Musiker*innen:

    Fotodokumente