Intern
Institut für Musikforschung

Hackbretter und Zithern

HS 31: Zithern

Zither, Hackbrett, Monochord, Qanun, Koto

Monochorde (Polychord): wirkliches (klassisches) Monochord N 1, Viersaiter (mit Linealen) U 2, Instrument für Physikexperimente W 8.

Zithern (alpenländische), mit Griffbrett, Melodie- und Akkordsaiten: Mittenwalder Zither R 8, StW 1, StW 2, StW 21 (Friedrich Meindl, Würzburg); Salzburger Zither R 9. Kronenzither Reform StW 18. Zu Bauformen der Zither vgl. die einschlägige Seite des "Instrumentarium Lipsiense" (Formarten).

Hackbretter: trapezförmiger Korpus, mit Schlägeln gespielt. Diatonisch: N 7, R 13; chromatisch: U 12.

Qānūn (Kanun): türkisch, mit ausführlichem Stimmhebelsystem (Mendals) W 9.

Wölbbrettzithern (Halbröhrenzithern): Koto G 18, Zweisaiter Yakumo-goto G 29.

Auszug aus der HS-Systematik:

3 Chordophone

Eine oder mehrere Saiten sind zwischen festen Punkten ausgespannt.

 

31 Einfache Chordophone oder Zithern

Das Instrument besteht aus einem Saitenträger allein oder aus einem Saitenträger und einem Resonanzkörper in unorganischem, ohne Zerstörung des Klangapparats lösbarem Zusammenhang.

 

311 Stabzithern

Der Saitenträger hat Stabform; auch überkantgestellte Bretter gehören hierher.

 

311.1 Musikbögen

Der Saitenträger ist biegsam (und gebogen).

 

311.11 Idiochorde Musikbögen

Die Saite ist aus der Rinde des Bogens selbst herausgelöst und hängt noch an den Enden mit ihr zusammen.

 

311.111 Mono-idiochorde Musikbögen

Der Bogen hat nur eine einzige stammeigene Saite.

Augustafluß (Neuguinea), Togo.

311.112 Poly-idiochorde Musikbögen oder Harfenbögen

Der Bogen hat mehrere stammeigene Saiten, die über einen Zahnsteg geführt sind.

Fa (Westafrika).

311.12 Heterochorde Musikbögen

Die Saite ist stammfremd.

 

311.121 Monoheterochorde Musikbögen

Der Bogen hat nur eine einzige stammfremde Saite.

 

311.121.1 Ohne Resonator

NB. Ist ein Resonator zwar vorgesehen, aber nicht am Apparat selbst angebracht, so gehört das Instrument zu 311.121.21. Der Mund wird als Resonator nicht in Rechnung gezogen.

 

311.121.11 Ohne Stimmschlinge

 

Afrika (Ganza, Samuius, To).

311.121.12 Mit Stimmschlinge

Eine Fadenschlinge umgreift die Saite und teilt sie in zwei Teile.

Südäquatorial-Afrika (N’kungo, Uta).

311.121.2 Mit Resonator

 

 

311.121.21 Mit unverbundenem Resonator

 

Borneo (Busoi).

311.121.22 Mit verbundenem Resonator

 

 

311.121.221 Ohne Stimmschlinge

 

Südafrika (Hade, Thomo).

311.121.222 Mit Stimmschlinge

 

Südafrika und Madagaskar (Gubo, Hungo, Bobre).

311.122 Polyheterochorde Musikbögen

Der Bogen hat mehrere stammfremde Saiten.

 

311.122.1 Ohne Stimmschlinge

 

Ozeanien (Kalove).

311.122.2 Mit Stimmschlinge

 

Ozeanien (Pagolo).

311.2 Musikstäbe

Der Saitenträger ist starr.

 

311.21 Musikbogenstäbe

Der Saitenträger hat ein biegsames und gebogenes Ende. NB. Musikstäbe mit zwei biegsamen und gebogenen Enden – wie der Basutobogen – rechnen zu den Musikbögen.

Hinterindien.

311.22 [Eigentliche] Musikstäbe

NB. Rohrstäbe, die etwa zufällig hohl sind, gehören deshalb nicht zu den Röhren-, sondern zu den Stabzithern; dagegen sind Instrumente, bei denen die Rohrhöhlung als eigentlicher Resonator ausgenutzt wird – wie etwa die neumexikanische Harpa – Röhrenzithern.

 

311.221 Mit einer einzigen Resonanzkalebasse

 

Vorderindien (Tuila) und Celebes (Suleppe).

311.222 Mit mehreren Resonanzkalebassen

 

Vorderindien (Vîâ).

312 Röhrenzithern

Saitenträger ist ein im Sinn der Breite gewölbtes Brett.

 

312.1 Vollröhrenzithern

Der Saitenträger ist eine ganze Röhre.

 

312.11 Idiochorde [Voll-]Röhrenzithern

 

Afrika und Indonesien (Gonra, Togo, Valiha).

312.12 Heterchorde [Voll-]Röhrenzithern

 

 

312.121 Ohne besonderen Resonator

 

Hinterindien (Alligator).

312.122 Mit besonderem Resonator

Das Bambusinternodium ist in ein schalenförmig zusammengebundenes Palmblatt gebetet.

Timor.

312.2 Halbröhrenzithern

Die Saiten laufen über die konvexe Seite einer Rinne.

 

312.21 Idiochorde Halbröhrenzithern.

 

Flores.

312.22 Heterochorde Halbröhrenzithern

 

Ostasien (K’in, Koto).

313 Floßzithern

Der Saitenträger wird aus floßartig aneinandergebundenen Rohrabschnitten gebildet.

 

313.1 Idiochorde Flosszithern

 

Vorderindien, Oberguinea, Zentralkongo.

313.2 Heterochorde Flosszithern

 

Nördliches Nyassa-Gebiet.

314 Brettzithern

Die Saitenträger ist ein Brett; auch der Erdboden wird als solches gerechnet.

 

314.1 (Eigentliche) Brettzithern

Der Saitenebene ist parallel dem Saitenträger.

 

314.11 Ohne Resonator

 

Borneo.

314.12 Mit Resonator

 

 

314.121 Mit Resonanzschale

Der Resonator ist eine Fruchtschale oder dgl., also ein Naturerzeugnis, oder – wenn künstlich hergestellt – ausgeschnitzt.

Nyassagebiet.

314.122 Mit Resonanzkasten (Kastenzither)

Der Resonator ist aus Brettern zusammengefügt.

Zither, Hackbrett, Klavier.

314.2 Uneigentliche Brettzithern

Die Saitenebene ist senkrecht zum Saitenträger.

 

314.21 Erdzithern

Saitenträger ist der Erdboden; eine Saite.

Malâka, Madagaskar.

314.22 Harfenzithern

Saitenträger ist ein Brett; mehrere Saiten; Zahnsteg.

Borneo.

315 Schalenzithern

Die Saiten laufen über die Öffnung einer Schale.

Deutsch-Ostafrika.

315.1 Ohne Resonator

 

 

315.2 Mit Resonator

Die Schale ist mit einer Kalebasse oder dgl. verbunden.

 

316 Rahmenzithern

Die Saiten sind frei innerhalb eines Rahmens ausgespannt.

 

316.1 Ohne Resonator

 

Vielleicht unter den Psalterien des Mittelalters.

316.2 Mit Resonator

 

Bei den Kru, Westafrika (Kanĭ

Gemeinsame Schlußteilung:

-4 Mit Hammer- oder Schlägelspielart

-5 Mit Fingerspielart

-6 Mit Plektrumspielart

-7 Mit Streichspielart

-71 Bogen

-72 Rad

-73 Band

-8 Mit Klaviatur

-9 Mit Mechanischem Antrieb.